Wiesbaden, 20. April 2017. Die weltweit anerkannten
obersten Regelhüter des Golfsports, R&A und USGA, planen die Einführung
eines weltweit einheitlichen Handicap-Systems. Seit zwei Jahren befinden sich
die weltweit sechs bestehenden Handicap-Institutionen sowie entscheidende
Golf-Organisationen in der Evaluation der aktuellen Systeme und planen das
weitere Vorgehen. Ein genauer Zeitplan zur Einführung in den nächsten Jahren
soll Ende 2017 vorgestellt werden.
Nach der Bekanntgabe zur Vereinfachung der Golfregeln
wollen R&A und USGA damit auch das Handicap-System transparenter gestalten.
„Uns ist schon eine ganze Weile bewusst, dass vielen Golfern die bestehende
Handicap-Landschaft zu kompliziert ist und es frustrierend sein kann, wenn das
Handicap nicht auf der ganzen Welt gleich angewendet wird. Wir versuchen, ein
System auszuarbeiten, das einfach zu verstehen ist und auf der ganzen Welt
einheitlich Anwendung findet“, benennt Martin Slumbers, Geschäftsführer des
R&A, die Ziele des neuen Systems.
Für die Umsetzung des sogenannten World-Handicap-Systems
wurde ein Ausschuss aus den sechs bestehenden Systemen von Golf Australia, dem
Council of National Golf Unions (CONGU) in Großbritannien und Irland, der
European Golf Association (EGA), der South African Golf Association (SAGA), der
Argentine Golf Association (AAG) und der United States Golf Association (USGA)
sowie der Japan Golf Association und Golf Canada einberufen. Auch der Deutsche
Golf Verband (DGV) wird vom Ausschuss fortlaufend unterrichtet und bringt
seinen Standpunkt als zweitgrößter Mitgliedsverband der EGA ein. Dabei ist es
dem DGV wichtig, auf die insbesondere in Deutschland positiven Entwicklungen
des bereits umgesetzten EGA-Vorgabensystems hinzuweisen und die gewonnen
Erkenntnisse zu berücksichtigen.
„Wir begrüßen grundsätzlich die Einführung eines weltweit
einheitlichen Systems und sind der Überzeugung, dass dadurch aktiven Spielern
der Umgang mit dem Handicap vereinfacht und Neu-Golfern der Zugang zu unserem Sport
erleichtert werden kann. Das trägt dann auch zu unserem nationalen Ziel, ‘mehr
golfspielende Golfer’, bei. Wichtig wird allerdings sein, was am Ende konkret
auf dem Papier steht“, sagt Alexander Klose, Vorstand Recht und Services des
DGV.
Mehr als 15 Millionen Golfer aus über 80 Ländern führen
aktuell ein Handicap. Das Handicap, oder auch Vorgabe genannt, gibt an, wie
viele Golfschläge des Gesamtergebnisses sich ein Spieler jeweils abziehen darf.
Das individuelle Handicap errechnet sich auf Basis der Spielergebnisse jedes
Spielers. Benötigt ein Spieler dauerhaft mehr Schläge, um einen Platz zu
spielen als ein anderer, so wird er ein höheres Handicap haben und sich somit
mehr Schläge abziehen dürfen.
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