Freitag, 14. April 2017

Turniere Überblick: Oster-Highlights von Linz bis Miami


Dieter Köfler
 (c) Schnitzlhuber


Max Kühner startet auf der zweiten Etappe der Global Champions Tour in Miami Beach. Viele weitere österreichische Springreiter nehmen die letzte Woche der Turnierserien in Arezzo und San Giovanni (ITA) in Angriff. Zuhause in Linz beginnt die Jubiläumsauflage der Casino Grand Prix-Serie und in der Lake Arena in Wiener Neustadt findet das top-besetzte Oster-CDI statt. Dazu gibt es Turnierstarts unserer Voltigierer, Westernreiter, in der Vielseitigkeit und im Distanzreiten. Das prallvolle Terminupdate zum langen Oster-Wochenende.

SPRINGEN:
30 Jahre Casino Grand Prix.
Am Donnerstag beginnt in Linz die Jubiläumsauflage der höchstdotierten nationalen Springreitserie (45.000 Euro Preisgeld). Auch 2017 wird großer Sport geboten: Der Titelverteidiger heißt Dieter Köfler (im Bild (c) Schnitzlhuber), der sich im Vorjahr in einem verregneten Finalkrimi in der Gesamtwertung vor Christian Schranz und Markus Saurugg durchsetzte. Auch 4 weitere Cupserien, die Amateuren die Gelegenheit geben sollen ihr Können unter Beweis zu stellen werden in Oberösterreich ausgetragen: Neben dem Casino Grand Prix powered by Westfalia findet auch der OEPS-Amateur Springcup, der R34 Youngster Cup, der EQUO.net Pony Grand Prix und der OEPS-Nachwuchs Cup statt. Bei der Generalprobe letzten Sonntag sorgte die 14-jährige Marie Christine Sebesta als Siegerin für eine riesen Überraschung (mehr dazu hier).
CSN-A* CSNP-A Linz-Ebelsberg / OÖ
(bis 16.4.)
Homepage: linzerpferdefestival.com
Start- und Ergebnislisten hier

DRESSUR:
Dressur-Stars in der Lake Arena.
10 verschiedene Touren und 25 internationale Prüfungen werden bis 17. April beim CDI3* in der Lake Arena ausgetragen. Die Liste der eingetragenen Nennungen für das erstmalig in Wiener Neustadt ausgetragene Oster-CDI ist lang: Neben dem nahezu kompletten heimischen Nachwuchskader in den Klassen Pony, Jugend, Junioren, Junge Reiter und U25 werden auch die aktuelle Nummer 2 und 3 der Grand Prix-Rangliste, Astrid Neumayer und Timna Zach, Nicola Ahorner, Jacqueline Toniutti, die sich jüngst als Grand Prix Special-Siegerin auszeichnete und beim CDI in Verona erfolgreich war, Pia Gabriel, Fritz Gaulhofer, Angela Hergeth und Angelika Kögl in der Großen Tour starten.
CDI3* CDI1* CDIJ CDIY CDICH-A CDIU25 CDIP CDIYH Wiener Neustadt - Lake Arena / NÖ
(bis 17.4.)
Homepage: cdi-lakearena.at
Start- und Ergebnislisten hier

Turniere im Ausland mit österreichischer Beteiligung:
SPRINGEN:
Global Champions League, Miami.
Die Global Champions League wurde am letzten Wochenende in Mexico City eröffnet. Max Kühner reitet in dieser Saison gemeinsam mit Anna Kellnerova, Ales Opatrny, Gerco Schröder und Cindy van der Straten-Marie für das Team der Berlin Lions. Auf der ersten von 15 Etappen gingen Max Kühner im Sattel von Chardonnay und Anna Kellnerova mit Giljandro van den Bosrand als erstes Duo für die Berlin Lions in den Parcours und liegen vor der nächsten Station in Miami Beach (USA) auf Rang 15.
CSI5* GCT/GCL, CSI1* Miami Beach/ USA (bis 15.4.) mit Max Kühner
Homepage: globalchampionstour.com
Livestream hier
Start- und Ergebnislisten hier

CSI3*, CSI2*, CSI1*, YH, P Arezzo / ITA (Turnierserie bis 16.4.) mit folgenden Startern aus Österreich in der 5. und letzten Woche: Stefanie Bistan, Willi Fischer, Dominik Juffinger, Bernhard Maier, Anna Markel, Alessandra Reich, Christian und Katharina Rhomberg, Jenny Fehleisen, Klara und Ludovica Goess-Saurau, Christian Grafl, Nicole Jäger, Carola Lehner, Elisabeth und Josef Pichler, Alexandra Roßmann.
Homepage: arezzoequestriancentre.com
Start- und Ergebnislisten hier

CSI3*, CSI2*, CSI1* Oliva Valencia / ESP (Turnierserie bis 23.4.) mit Julia Kayser
Homepage mit Livestream: metovila.com
Start- und Ergebnislisten hier

CSI4*, CSI3*, CSI2*, CSI1* San Giovanni / ITA (Turnierserie bis 16.4.) mit Bianca Babanitz, Lena Binder, Elissa Bottoli, Valentina Pfadenhauer, Gudrun Pirker, Isabell Starke, Brigitta Straberger, Petra Tagger-Hutschinski, Anton Martin Bauer, Victoire Martin, Theresa Pachler, Lisa Maria Räuber, Verlerie Wick, Lara Schnabl, Carmen Vonach, Jessica Vonach, Marianne Schindele, Michael Beck-Dornach, Raphaela Gross.
Homepage mit Livestream: horserivieraresort.com
Start- und Ergebnislisten hier

CSI2*, J Lier / BEL (bis 16.4.) mit Laetitia Jambour
Homepage: azelhof.be
Start- und Ergebnislisten hier

VOLTIGIEREN:

CVI 1*, 2*, 3* Fossalta di Portogruaro / ITA (bis 16.4) mit Anna Zierer, Elisabeh Kuss, Edda Maria Kreimer, Sandrine Flicker, Ruth Konrader, Emilie Spitzer
Startlisten, Programm, Ergebnisse: facebook.com/Cviportogruaro2017/

REINING:
CRI3*, Y, J Kreuth / GER
(bis 16.4.) mit YR: Corinna Trattler, JUN: Katharina Entner (2 Pferde), Caroline Schmoll, Nina Dan, Celina Bachleitner, SEN: Anna Lisec (2 Pferde), Franz Lechner, Rudi Kronsteiner
Homepage: nrha.de
Start- und Ergebnislisten hier

VIELSEITIGKEIT:
CCI1*, CIC1*, 2* Radolfzell / GER (bis 17.4.) mit CIC1* Almut Wawrik
Homepage: weiherhof-eventing.com
Start- und Ergebnislisten hier

DISTANZ:
CEI3*, 2*, 1*, CEIJY2*, 1* Samorin / SVK (bis 16.4.) mit CEIJY2*: Jana Kupper, CEI3*: Renate Lang
Homepage: enduranceride.eu

Alle Turniere im In- und Ausland im Überblick finden Sie auf unserer Homepage oeps.at unter dem Menüpunkt Turniere

Aktuelle Änderungen aller Turnier-Nennungen des Wochenendes finden Sie im online-Terminupdate unter dem Menüpunkt News auf oeps.at



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Was die anderen Hochbegabten anders machen – ein Beispiel aus der Wirtschaft für die Politik


Foto: Ralf Voigt


Man erkennt sie.

Es sind die kleinen Einsteins, die Picassos und die Mozarts. Sie lesen schon mit sechs Jahren „The New York Times“, korrespondieren mit fünf Jahren in Mandarin und spielen mit vier Jahren die Spatzenmesse in C-Dur. Später studieren sie dann bereits mit 14 an einer Uni und werden jüngster Professor oder jüngste Professorin.

Man kennt sie.

Dann gibt es noch die anderen.

Ihre Begabung ist nicht so offensichtlich. Oder: offensichtlich nur für Eingeweihte. Für Kennerinnen und Kenner. Wahrscheinlich stehen sie nicht in einem Labor. Ob sie mit dem Pinsel umgehen können? Seien Sie tapfer: Wohl eher nicht so. Ob sie eine Stradivari zu schätzen wissen? Hm.

Und doch haben sie ihre Begabung. Erkennbar wie gesagt fast nur für Eingeweihte.

Ein Beispiel: Ich war Mitglied in einem Verband, der das Wort „Wirtschaft“ in seinem Namen trägt. Es ging um ein Thema, das alle Menschen bewegt. Wirklich alle. Wirklich jeden. Es ging um Politik. Und um den Anlauf zu einem neuen Gesetz. Man diskutierte. Und fragte sich, wie man denn überzeugend argumentieren könnte.

Ich erwähnte den Gedanken einer Befragung. Sie kennen das: In jeder grösseren Stadt stehen diese Interviewer auf der grossen Einkaufsstrasse und wollen wissen, welche Zahnpasta, welches Waschmittel, welche Automarke Sie bevorzugen. Strasseninterviews nennen wir das. Wir, das sind meine Kolleg*innen aus der Marktforschung und ich. Ich hatte damals ein Institut für Markt- und Kommunikationsforschung. Unsere Klienten aus der Politik und Wirtschaft waren bekannt und angesehen und wir waren stolz darauf, für sie forschen zu dürfen.

In meinem Verband war das bekannt.

Ja. Sagte man: Eine Befragung auf der Strasse ist ein überzeugendes Argument. Wir – wer auch immer „wir“ sein sollte – wir stellen uns auf die Strasse und befragen die Menschen. Und dann geben wir – und das war der Sinn der Sache – das Ergebnis an den OB der Stadt. Einer von meinen Kollegen im Verband meinte dann: Ob wir wohl 50 Menschen dazu bewegen können, mit uns zu reden?

Wie, sagte ich: 50 Menschen?

Ja. Sagten die anderen. 50 Menschen wäre eine tolle Sache.

Klar sind 50 Menschen eine tolle Sache. Aber: Wie wollen wir einen OB mit den Stimmen von 50 Menschen motivieren, ein neues Gesetz in Gang zu bringen? Nach einer halben Stunde hatte man sich auf 100 Menschen geeinigt. Mit dem Zusatz: Ob wir das wohl schaffen werden?

Warum so zaghaft?

Die Jungs und Mädels, die hier zusammen sassen, waren die Menschen, die täglich über Millionen entschieden. Ihre Denkweisen waren nicht 100 oder 1.000. Es waren 1.000.000 und mehr!

Mir war klar, dass ich meine lieben Kolleginnen und Kollegen jetzt schockieren musste. Nicht weil ich Schocks mag – aber ich musste ihnen schon sagen, wie so etwas in der Realität funktioniert. Dass man an den verantwortlichen Stellen – sorry – 100 Menschen als Beweis nicht gelten lassen wird. Man wird schmunzeln und zur Tagesordnung übergehen.

Noch bevor ich den Gedanken: „Wie sag‘ ich es das denn jetzt?“ zu einem Satz modellieren konnte, war es raus:

1.000 INTERVIEWS!
1.000 Interviews?

Das Entsetzen war gross. Nur unser Präsident war begeistert. Und dann ging das los, was zumeist los geht, wenn ein Hochbegabter – eine Hochbegabte – eine Idee und einen Weg vor Augen hat: GEHT NICHT! FUNKTIONIERT NICHT! SCHAFFEN WIR NICHT! WIR SIND DOCH NICHT VERRÜCKT! WER SOLL DAS DENN ALLES ZAHLEN?

Ich hörte mir das eine Stunde an, während ich das Konzept schrieb, die Umsetzung des Konzepts plante und einen Entwurf für den Fragebogen entwarf. Unser Präsident hatte mich aus den Augenwinkeln beobachtet und rief mich auf – nach vorne zu kommen und die Einzelheiten zu präsentieren. Gesagt. Getan.
Wir fanden über 50 Mitglieder aus dem Wirtschafts-Verband, die mitmachten. Manager*innen, die ich mit meinem Team für diesen Einsatz schulte. Es waren wohl die Interviewer*innen mit den höchsten Stundenlöhnen, die hier und heute ehrenamtlich auf die Strasse gingen und sehr mutig die Menschen nach ihrer Meinung befragten.

Um Mitternacht hatten wir 1.037 Interviews geschafft. Alle von meinen Forscherkollegen und mir kontrolliert. Alle perfekt. Es war ein harter Job – aber selten habe ich ein Team von fast 100 „Mitarbeiter*innen“ so begeistert arbeiten gesehen.

Am nächsten Morgen wurde noch einmal kontrolliert. Und dann gingen die Fragebögen ins Rechenzentrum zur Uni. Ich schrieb dazu einen Bericht für die Präsentation. Mein Team zeigte einen bewundernswerten Einsatz. Und so konnte ich meiner Assistentin auch nicht die Bitte abschlagen, die Ergebnisse beim OB präsentieren zu dürfen.

Der OB schien sehr zufrieden. Und so wanderten unsere Ergebnisse weiter „nach oben“. Und so wurde aus unserer Idee der Beweis, dass die Menschen diese Verbesserung ihres Alltags wirklich wollten.

Schliesslich wurde aus dem Beweis ein Gesetz in Deutschland, das jedem Menschen den Alltag etwas besser macht. Zur Freude der Menschen.
Nein, so faszinierend wie ein Picasso ist dieses Gesetz nicht.

Aber es erleichtert seitdem allen Menschen ihr Leben. Und das Tag für Tag in Deutschland.

Wenn Sie Unternehmer*in sind: Gründen Sie einen Think Tank mit Ihren Hochbegabten und allen, die mutig sind und gross denken und handeln können. Dann sind Sie nicht nur Ihre Probleme los. Sie haben auch die Chance, die Welt ein bisschen besser machen zu können.

Was sagte John F. Kennedy in seiner Antrittsrede am 20. Januar 1961 in Washington, D.C.:

„Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann - fragt, was ihr für euer Land tun könnt (…) fragt, was wir gemeinsam tun können für die Freiheit des Menschen.“[1]

Lilli Cremer-Altgeld
Mobil 0049 1575 5167 001