Mittwoch, 24. Mai 2017

Sportabzeichen-Tour 2017 startet in Berlin: Am 4. und 5. Juni beim Internationalen Deutschen Turnfest


Das Brandenburger Tor ist Schauplatz vieler sportlicher Highlights. Hier laufen Marathon-Läufer ins Ziel, und Fußball-Weltmeister strecken den Pokal gen Himmel. Am Pfingstwochenende 2017 startet auf der Straße des 17. Juni unweit des Berliner Wahrzeichens die 14. Sportabzeichen-Tour des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB). Eingebettet in das Rahmenprogramm „Berlin turnt bunt!“ des Internationalen Deutschen Turnfests können Tausende die Herausforderung Sportabzeichen annehmen und sich von den prominenten Sportbotschaftern Frank Busemann, Danny Ecker und Miriam Höller coachen lassen.
„Wir freuen uns, dass wir beim Internationalen Deutschen Turnfest eine einmalige Chance bekommen: Wir können das Deutsche Sportabzeichen Zehntausenden Sportbegeisterten näherbringen, die es bisher vielleicht noch gar nicht kennen“, sagte DOSB-Vizepräsident Breitensport/Sportentwicklung Walter Schneeloch im Vorfeld der Veranstaltung. „Dabei kann auch das Deutsche Turnabzeichen in die Wertung einfließen. Ich bin überzeugt, dass unser Sportabzeichen beim Auftakt in Berlin viele neue Fans aus dem In- und Ausland finden wird.“
Mit der Sportabzeichen-Schnupperstation lädt der DOSB mit Unterstützung des Landessportbundes Berlin Besucher des Turnfestes zum aktiven Mitmachen ein. Vor dem Sowjetischen Ehrenmal auf der Straße des 17. Juni können alle Interessierten ohne Anmeldung die Disziplinen Seilspringen, Standweitsprung, Drehsprung und Zielwerfen ausprobieren. Wer die in seiner Altersklasse erforderlichen Leistungen erzielt, kann diese gleich in seine Sportabzeichen-Prüfkarte eintragen lassen. Am Sonntag werden ganztägig Kurzstrecken-Läufe angeboten und am Montag kann ab 14.30 Uhr die Langstrecke für den Ausdauerbereich des Deutschen Sportabzeichens abgelegt werden. Anrechenbar sind auch die im Rahmen des Turnfestes angebotenen Aerobic- und Gymnastik-Abzeichen.
Sportabzeichen zum 14. Mal auf Deutschlandreise
Das Deutsche Sportabzeichen ist die höchste Auszeichnung im Breitensport und ein optimaler Gradmesser für die persönliche Fitness. Um möglichst viele für ein aktives und gesundes Leben zu begeistern, geht der DOSB immer im Sommer auf die Sportabzeichen-Tour. In diesem Jahr organisiert er sie gemeinsam mit den Stadt-, Kreis- und Landessportbünden schon zum 14. Mal.
Nach dem Start am Pfingstwochenende in Berlin stehen acht weitere Stopps auf dem Programm, bevor am 22. September in Brandenburg an der Havel das große Finale gefeiert wird.
Mit seinen Prüfungen in den Disziplingruppen Ausdauer, Kraft, Koordination, Schnelligkeit und Schwimmen ist das Deutsche Sportabzeichen eine echte Herausforderung. Jedes Jahr nehmen etwa 1,5 Millionen Kinder, Jugendliche und Erwachsene sie an und trainieren dafür. Knapp 800.000 von ihnen legen erfolgreich die Prüfungen für das Deutsche Sportabzeichen ab. Es wird in Bronze, Silber oder Gold verliehen, abhängig von der individuellen Leistung.
Sonderevents und klassische Tour-Stopps
Die Tour 2017 zeigt auch in diesem Jahr wieder, wie vielseitig das Deutsche Sportabzeichen ist. Während beim Auftakt in Berlin mit der Sportabzeichen-Schnupperstation vor allem das Kennenlernen und Ausprobieren im Zentrum steht, sind in Sankt Wendel im Saarland (9. Juni) vor allem die Schulen gefragt. In Apolda in Thüringen (15. Juni) sammeln die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Ernährungsparcours Punkte für gesunde Snacks am Buffet. Vor oder nach den Sportabzeichen-Prüfungen können sie auch noch einen Abstecher zur Landesgartenschau machen.
In der sächsischen Landeshauptstadt Dresden (20. Juni) machen unter dem Motto „Vielfalt im Sport“ auch Flüchtlinge mit. In Nordrhein-Westfalen beweist die Sportabzeichen-Tour im Flora-Westfalica-Park in Rheda-Wiedenbrück, dass man das Deutsche Sportabzeichen auch abseits von klassischen Stadien ablegen kann. In Dingolfing in Bayern (26. Juli) liegt ein Schwerpunkt auf Inklusion. An den Prüfstationen können Sportlerinnen und Sportler mit und ohne Behinderungen gemeinsam das Deutsche Sportabzeichen machen. Am 25. August steht die Revanche beim Inselduell zwischen Langeoog und Norderney als weiterer Höhepunkt der Sportabzeichen-Tour 2017 auf dem Programm.
Nach dem Tourstopp in Merseburg in Sachsen-Anhalt (1. September) geht die Sportabzeichen-Tour beim „Tag der Niedersachsen“ in Wolfsburg (3. September) auf die Zielgerade, bevor sie in Brandenburg an der Havel mit den Schwerpunkten „Inklusion und Integration“ am 22. September endet.
Unterstützung durch prominente Coaches
Auf der Sportabzeichen-Tour sind auch dieses Jahr wieder viele prominente Sportlerinnen und Sportler unterwegs, die alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei ihren Prüfungen anfeuern und mit wertvollen Tipps versorgen. Sie werden von den Nationalen Förderern des Deutschen Sportabzeichens entsendet.
Für die Sparkassen-Finanzgruppe begleiten Sportler wie der ehemalige Weltklasse-Stabhochspringer Danny Ecker, der dreimalige Kanu-Olympiasieger Andreas Dittmer oder der 16-malige Paralympics-Sieger Gerd Schönfelder die Sportabzeichen-Tour. kinder+Sport schickt zum neunten Mal den Gewinner der Olympischen Silbermedaille im Zehnkampf von Atlanta 1996 Frank Busemann auf die Reise, und für Ernsting’s family ist Stuntfrau, Model und Moderatorin Miriam Höller als Botschafterin am Start.
Die BKK24 setzt unter anderem auf die digitale Begleitung von Sportlerinnen und Sportlern auf ihrem Weg zu Bronze, Silber oder Gold und legt ihren Fokus dabei auf die splink Web-App Deutsches Sportabzeichen. Krombacher schenkt bei allen Stationen kostenlos Krombacher's Fassbrause in verschiedenen Sorten aus – eine Erfrischung für die ganze Familie mit 0,00% Alkohol.
Weitere Infos zur Sportabzeichen-Tour und zu den Bedingungen des Deutschen Sportabzeichens gibt es unter www.deutsches-sportabzeichen.de.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Was die anderen Hochbegabten anders machen – ein Beispiel aus der Wirtschaft für die Politik


Foto: Ralf Voigt


Man erkennt sie.

Es sind die kleinen Einsteins, die Picassos und die Mozarts. Sie lesen schon mit sechs Jahren „The New York Times“, korrespondieren mit fünf Jahren in Mandarin und spielen mit vier Jahren die Spatzenmesse in C-Dur. Später studieren sie dann bereits mit 14 an einer Uni und werden jüngster Professor oder jüngste Professorin.

Man kennt sie.

Dann gibt es noch die anderen.

Ihre Begabung ist nicht so offensichtlich. Oder: offensichtlich nur für Eingeweihte. Für Kennerinnen und Kenner. Wahrscheinlich stehen sie nicht in einem Labor. Ob sie mit dem Pinsel umgehen können? Seien Sie tapfer: Wohl eher nicht so. Ob sie eine Stradivari zu schätzen wissen? Hm.

Und doch haben sie ihre Begabung. Erkennbar wie gesagt fast nur für Eingeweihte.

Ein Beispiel: Ich war Mitglied in einem Verband, der das Wort „Wirtschaft“ in seinem Namen trägt. Es ging um ein Thema, das alle Menschen bewegt. Wirklich alle. Wirklich jeden. Es ging um Politik. Und um den Anlauf zu einem neuen Gesetz. Man diskutierte. Und fragte sich, wie man denn überzeugend argumentieren könnte.

Ich erwähnte den Gedanken einer Befragung. Sie kennen das: In jeder grösseren Stadt stehen diese Interviewer auf der grossen Einkaufsstrasse und wollen wissen, welche Zahnpasta, welches Waschmittel, welche Automarke Sie bevorzugen. Strasseninterviews nennen wir das. Wir, das sind meine Kolleg*innen aus der Marktforschung und ich. Ich hatte damals ein Institut für Markt- und Kommunikationsforschung. Unsere Klienten aus der Politik und Wirtschaft waren bekannt und angesehen und wir waren stolz darauf, für sie forschen zu dürfen.

In meinem Verband war das bekannt.

Ja. Sagte man: Eine Befragung auf der Strasse ist ein überzeugendes Argument. Wir – wer auch immer „wir“ sein sollte – wir stellen uns auf die Strasse und befragen die Menschen. Und dann geben wir – und das war der Sinn der Sache – das Ergebnis an den OB der Stadt. Einer von meinen Kollegen im Verband meinte dann: Ob wir wohl 50 Menschen dazu bewegen können, mit uns zu reden?

Wie, sagte ich: 50 Menschen?

Ja. Sagten die anderen. 50 Menschen wäre eine tolle Sache.

Klar sind 50 Menschen eine tolle Sache. Aber: Wie wollen wir einen OB mit den Stimmen von 50 Menschen motivieren, ein neues Gesetz in Gang zu bringen? Nach einer halben Stunde hatte man sich auf 100 Menschen geeinigt. Mit dem Zusatz: Ob wir das wohl schaffen werden?

Warum so zaghaft?

Die Jungs und Mädels, die hier zusammen sassen, waren die Menschen, die täglich über Millionen entschieden. Ihre Denkweisen waren nicht 100 oder 1.000. Es waren 1.000.000 und mehr!

Mir war klar, dass ich meine lieben Kolleginnen und Kollegen jetzt schockieren musste. Nicht weil ich Schocks mag – aber ich musste ihnen schon sagen, wie so etwas in der Realität funktioniert. Dass man an den verantwortlichen Stellen – sorry – 100 Menschen als Beweis nicht gelten lassen wird. Man wird schmunzeln und zur Tagesordnung übergehen.

Noch bevor ich den Gedanken: „Wie sag‘ ich es das denn jetzt?“ zu einem Satz modellieren konnte, war es raus:

1.000 INTERVIEWS!
1.000 Interviews?

Das Entsetzen war gross. Nur unser Präsident war begeistert. Und dann ging das los, was zumeist los geht, wenn ein Hochbegabter – eine Hochbegabte – eine Idee und einen Weg vor Augen hat: GEHT NICHT! FUNKTIONIERT NICHT! SCHAFFEN WIR NICHT! WIR SIND DOCH NICHT VERRÜCKT! WER SOLL DAS DENN ALLES ZAHLEN?

Ich hörte mir das eine Stunde an, während ich das Konzept schrieb, die Umsetzung des Konzepts plante und einen Entwurf für den Fragebogen entwarf. Unser Präsident hatte mich aus den Augenwinkeln beobachtet und rief mich auf – nach vorne zu kommen und die Einzelheiten zu präsentieren. Gesagt. Getan.
Wir fanden über 50 Mitglieder aus dem Wirtschafts-Verband, die mitmachten. Manager*innen, die ich mit meinem Team für diesen Einsatz schulte. Es waren wohl die Interviewer*innen mit den höchsten Stundenlöhnen, die hier und heute ehrenamtlich auf die Strasse gingen und sehr mutig die Menschen nach ihrer Meinung befragten.

Um Mitternacht hatten wir 1.037 Interviews geschafft. Alle von meinen Forscherkollegen und mir kontrolliert. Alle perfekt. Es war ein harter Job – aber selten habe ich ein Team von fast 100 „Mitarbeiter*innen“ so begeistert arbeiten gesehen.

Am nächsten Morgen wurde noch einmal kontrolliert. Und dann gingen die Fragebögen ins Rechenzentrum zur Uni. Ich schrieb dazu einen Bericht für die Präsentation. Mein Team zeigte einen bewundernswerten Einsatz. Und so konnte ich meiner Assistentin auch nicht die Bitte abschlagen, die Ergebnisse beim OB präsentieren zu dürfen.

Der OB schien sehr zufrieden. Und so wanderten unsere Ergebnisse weiter „nach oben“. Und so wurde aus unserer Idee der Beweis, dass die Menschen diese Verbesserung ihres Alltags wirklich wollten.

Schliesslich wurde aus dem Beweis ein Gesetz in Deutschland, das jedem Menschen den Alltag etwas besser macht. Zur Freude der Menschen.
Nein, so faszinierend wie ein Picasso ist dieses Gesetz nicht.

Aber es erleichtert seitdem allen Menschen ihr Leben. Und das Tag für Tag in Deutschland.

Wenn Sie Unternehmer*in sind: Gründen Sie einen Think Tank mit Ihren Hochbegabten und allen, die mutig sind und gross denken und handeln können. Dann sind Sie nicht nur Ihre Probleme los. Sie haben auch die Chance, die Welt ein bisschen besser machen zu können.

Was sagte John F. Kennedy in seiner Antrittsrede am 20. Januar 1961 in Washington, D.C.:

„Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann - fragt, was ihr für euer Land tun könnt (…) fragt, was wir gemeinsam tun können für die Freiheit des Menschen.“[1]

Lilli Cremer-Altgeld
Mobil 0049 1575 5167 001