Donnerstag, 19. Januar 2017

Mit Ziel Tokio in eine neue Olympiade


Wiesbaden, 18. Januar 2017. Das Golf Team Germany (GTG) startet mit drei neuen Gesichtern in das Golfjahr 2017. Leticia Ras-Andérica, Alexander Knappe und Florian Fritsch werden in das National Team Germany (NTG) berufen. Alle drei sind Teil einer starken deutschen Mannschaft auf der European Tour und wie ihre GTG-Kollegen Kandidaten für die nächsten Olympischen Spiele 2020 in Tokio.

Im Anschluss an das erste olympische Jahr nach 112 Jahren beginnt 2017 für das Golf Team Germany eine neue Olympiade und damit richtet sich der Fokus schon jetzt auf die Sommerspiele in der japanischen Hauptstadt. Ein Höhepunkt, der insbesondere für die Spielerinnen und Spieler des Elite Team Germany (ETG) klares Ziel ist, aber auch die Athleten des National Teams wollen sich für Olympia qualifizieren. Das ETG startet in seine zweite Olympiade bei den Herren mit Martin Kaymer und Maximilian Kieffer, bei den Damen komplettieren Sandra Gal und Caroline Masson das Team.

„Der Blick des Golf Team Germany richtet sich im Profibereich bereits in Richtung Olympischer Spiele in Tokio 2020. Die Spieler des Elite Team und des National Team Germany haben alle die kurz- oder mittelfristige Perspektive, sich für Olympische Spiele zu qualifizieren und bilden die Spitze der Vision Gold des Deutschen Golf Verbandes. Ich rechne aber fest damit, dass sich auf dem Weg nach Tokio weitere Athleten für das Elite Team Germany empfehlen werden“, sagt Marcus Neumann, Sportvorstand des DGV.

Einer dieser Kandidaten könnte Alexander Knappe sein. Der Paderborner war bereits von 2005 bis 2010 Teil des Nationalkaders und hat sich mit seinen zwei Siegen auf der European Challenge Tour 2016 erneut in den Fokus gespielt. Im vergangenen Jahr verbesserte sich Knappe von Weltranglistenposition 1.231 auf Rang 111. „Die Entwicklung, die Alex Knappe im vergangenen Jahr gemacht hat, ist bemerkenswert. Er hat kontinuierlich an sich gearbeitet und sich nun mit dem Sprung auf die European Tour belohnt. Er ist ganz nah an den Top-100 und hat eine gute Perspektive, sich auf der Tour zu etablieren“, zeigt sich Herren-Bundestrainer Uli Zilg begeistert vom 27-Jährigen. Auch Florian Fritsch spielte 2016 eine starke Saison. Mit nur zwölf Turnieren erreichte der Heidelberger Rang 101 auf der European Tour und sicherte sich eine Spielberechtigung für 2017. Insbesondere dank dreier siebter Plätze in der zweiten Jahreshälfte.

Leticia Ras-Andérica hat im vergangenen Jahr auf der Ladies European Tour Platz 63 erreicht. Die gebürtige Spanierin ist Tochter einer deutschen Mutter und lag bei elf Turnieren sieben Mal im Cut. Ihre beste Platzierung war ein achter Platz bei der Sanya Ladies Open. „Leticia Ras-Andérica hat in ihrer ersten Saison auf der Tour sehr konstante Leistungen gezeigt. Mit 22 Jahren ist sie noch sehr jung und hat große Möglichkeiten, sich im Golf Team Germany weiterzuentwickeln“, sagt Damen-Bundestrainer Morales über die Gründe für eine Berufung ins NTG.

Neben den beiden neuen Mitgliedern komplettieren neun Spielerinnen und Spieler das Team der Tourspieler im GTG, die bereits 2016 Teil des Kaders waren. Bei den Damen gehören die LET-Spielerinnen Olivia Cowan, Isabell Gabsa, Karolin Lampert und Ann-Kathrin Lindner sowie Sophia Popov, die auf der amerikanischen Symetra Tour spielt, zum Aufgebot. Zum Herrenteam gehören weiterhin die Challenge-Tour-Spieler Dominik Foos, Moritz Lampert und Marcel Schneider sowie Maximilian Rottluff, der auf der Canadian Tour unterwegs ist.

Golf Team Germany

Das erst seit 2013 bestehende Golf Team Germany umfasst die besten Golfspieler Deutschlands. Als Teil der Vision Gold, das Leitbild und Leistungssportprogramm des DGV bis 2020, kämpfen Amateure und Tourspieler erstmals gemeinsam für ein Ziel: Sie wollen eine Medaille bei den Olympischen Spielen gewinnen. Das Golf Team Germany setzt sich aus dem Elite Team, dem National Team und dem Junior Team zusammen und wird von der PGA of Germany unterstützt. Jeweils zwei Damen und zwei Herren werden vom DGV dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zur Nominierung für die Olympischen Spiele vorgeschlagen. Das Elite Team Germany umfasst Spieler mit einer kurzfristigen Olympiaperspektive. Das National Team Germany stellt Amateure bis maximal 23 Jahre mit aktueller EM- und WM-Perspektive sowie Tourspieler mit mittelfristiger Perspektive auf eine Teilnahme bei den Olympischen Spielen. Für das Junior Team werden Amateure bis 18 Jahre nominiert, die eine langfristige Olympiaperspektive und eine kurz- bis mittelfristige EM- und WM-Perspektive besitzen.

Weitere Informationen zu aktuellen Turnieren, Spielerprofile und Hintergrundgeschichten stehen unter www.golfteamgermany.de zur Verfügung.



PRESSE-KONTAKT:

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Sebastian Schmidt
- Externe Kommunikation -
Kreuzberger Ring 64
65205 Wiesbaden
Tel. 0611-99020-126
Fax 0611-99020-164

Internet: www.golf.de/dgv

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Was die anderen Hochbegabten anders machen – ein Beispiel aus der Wirtschaft für die Politik


Foto: Ralf Voigt


Man erkennt sie.

Es sind die kleinen Einsteins, die Picassos und die Mozarts. Sie lesen schon mit sechs Jahren „The New York Times“, korrespondieren mit fünf Jahren in Mandarin und spielen mit vier Jahren die Spatzenmesse in C-Dur. Später studieren sie dann bereits mit 14 an einer Uni und werden jüngster Professor oder jüngste Professorin.

Man kennt sie.

Dann gibt es noch die anderen.

Ihre Begabung ist nicht so offensichtlich. Oder: offensichtlich nur für Eingeweihte. Für Kennerinnen und Kenner. Wahrscheinlich stehen sie nicht in einem Labor. Ob sie mit dem Pinsel umgehen können? Seien Sie tapfer: Wohl eher nicht so. Ob sie eine Stradivari zu schätzen wissen? Hm.

Und doch haben sie ihre Begabung. Erkennbar wie gesagt fast nur für Eingeweihte.

Ein Beispiel: Ich war Mitglied in einem Verband, der das Wort „Wirtschaft“ in seinem Namen trägt. Es ging um ein Thema, das alle Menschen bewegt. Wirklich alle. Wirklich jeden. Es ging um Politik. Und um den Anlauf zu einem neuen Gesetz. Man diskutierte. Und fragte sich, wie man denn überzeugend argumentieren könnte.

Ich erwähnte den Gedanken einer Befragung. Sie kennen das: In jeder grösseren Stadt stehen diese Interviewer auf der grossen Einkaufsstrasse und wollen wissen, welche Zahnpasta, welches Waschmittel, welche Automarke Sie bevorzugen. Strasseninterviews nennen wir das. Wir, das sind meine Kolleg*innen aus der Marktforschung und ich. Ich hatte damals ein Institut für Markt- und Kommunikationsforschung. Unsere Klienten aus der Politik und Wirtschaft waren bekannt und angesehen und wir waren stolz darauf, für sie forschen zu dürfen.

In meinem Verband war das bekannt.

Ja. Sagte man: Eine Befragung auf der Strasse ist ein überzeugendes Argument. Wir – wer auch immer „wir“ sein sollte – wir stellen uns auf die Strasse und befragen die Menschen. Und dann geben wir – und das war der Sinn der Sache – das Ergebnis an den OB der Stadt. Einer von meinen Kollegen im Verband meinte dann: Ob wir wohl 50 Menschen dazu bewegen können, mit uns zu reden?

Wie, sagte ich: 50 Menschen?

Ja. Sagten die anderen. 50 Menschen wäre eine tolle Sache.

Klar sind 50 Menschen eine tolle Sache. Aber: Wie wollen wir einen OB mit den Stimmen von 50 Menschen motivieren, ein neues Gesetz in Gang zu bringen? Nach einer halben Stunde hatte man sich auf 100 Menschen geeinigt. Mit dem Zusatz: Ob wir das wohl schaffen werden?

Warum so zaghaft?

Die Jungs und Mädels, die hier zusammen sassen, waren die Menschen, die täglich über Millionen entschieden. Ihre Denkweisen waren nicht 100 oder 1.000. Es waren 1.000.000 und mehr!

Mir war klar, dass ich meine lieben Kolleginnen und Kollegen jetzt schockieren musste. Nicht weil ich Schocks mag – aber ich musste ihnen schon sagen, wie so etwas in der Realität funktioniert. Dass man an den verantwortlichen Stellen – sorry – 100 Menschen als Beweis nicht gelten lassen wird. Man wird schmunzeln und zur Tagesordnung übergehen.

Noch bevor ich den Gedanken: „Wie sag‘ ich es das denn jetzt?“ zu einem Satz modellieren konnte, war es raus:

1.000 INTERVIEWS!
1.000 Interviews?

Das Entsetzen war gross. Nur unser Präsident war begeistert. Und dann ging das los, was zumeist los geht, wenn ein Hochbegabter – eine Hochbegabte – eine Idee und einen Weg vor Augen hat: GEHT NICHT! FUNKTIONIERT NICHT! SCHAFFEN WIR NICHT! WIR SIND DOCH NICHT VERRÜCKT! WER SOLL DAS DENN ALLES ZAHLEN?

Ich hörte mir das eine Stunde an, während ich das Konzept schrieb, die Umsetzung des Konzepts plante und einen Entwurf für den Fragebogen entwarf. Unser Präsident hatte mich aus den Augenwinkeln beobachtet und rief mich auf – nach vorne zu kommen und die Einzelheiten zu präsentieren. Gesagt. Getan.
Wir fanden über 50 Mitglieder aus dem Wirtschafts-Verband, die mitmachten. Manager*innen, die ich mit meinem Team für diesen Einsatz schulte. Es waren wohl die Interviewer*innen mit den höchsten Stundenlöhnen, die hier und heute ehrenamtlich auf die Strasse gingen und sehr mutig die Menschen nach ihrer Meinung befragten.

Um Mitternacht hatten wir 1.037 Interviews geschafft. Alle von meinen Forscherkollegen und mir kontrolliert. Alle perfekt. Es war ein harter Job – aber selten habe ich ein Team von fast 100 „Mitarbeiter*innen“ so begeistert arbeiten gesehen.

Am nächsten Morgen wurde noch einmal kontrolliert. Und dann gingen die Fragebögen ins Rechenzentrum zur Uni. Ich schrieb dazu einen Bericht für die Präsentation. Mein Team zeigte einen bewundernswerten Einsatz. Und so konnte ich meiner Assistentin auch nicht die Bitte abschlagen, die Ergebnisse beim OB präsentieren zu dürfen.

Der OB schien sehr zufrieden. Und so wanderten unsere Ergebnisse weiter „nach oben“. Und so wurde aus unserer Idee der Beweis, dass die Menschen diese Verbesserung ihres Alltags wirklich wollten.

Schliesslich wurde aus dem Beweis ein Gesetz in Deutschland, das jedem Menschen den Alltag etwas besser macht. Zur Freude der Menschen.
Nein, so faszinierend wie ein Picasso ist dieses Gesetz nicht.

Aber es erleichtert seitdem allen Menschen ihr Leben. Und das Tag für Tag in Deutschland.

Wenn Sie Unternehmer*in sind: Gründen Sie einen Think Tank mit Ihren Hochbegabten und allen, die mutig sind und gross denken und handeln können. Dann sind Sie nicht nur Ihre Probleme los. Sie haben auch die Chance, die Welt ein bisschen besser machen zu können.

Was sagte John F. Kennedy in seiner Antrittsrede am 20. Januar 1961 in Washington, D.C.:

„Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann - fragt, was ihr für euer Land tun könnt (…) fragt, was wir gemeinsam tun können für die Freiheit des Menschen.“[1]

Lilli Cremer-Altgeld
Mobil 0049 1575 5167 001