Dienstag, 1. August 2017

DEUTSCHER GOLF VERBAND e.V.: Platz acht bei European Young Masters


Laurenz Schiergen erzielte mit Rang acht die beste Einzelplatzierung (Foto: DGV/stebl)

Schiergen und Kirner in der Einzelwertung in den Top Ten

Wiesbaden, 31. Juli 2017. Beim European Young Masters, der vom 27. bis 29. Juli ausgetragenen gemischten U16-Team-Europameisterschaft, landet die deutsche Mannschaft auf Platz acht. Den Sieg sichert sich das Team aus England. In den Einzelwertungen erreichen Laurenz Schiergen (GC Hummelbachaue) als Achter und Paula Kirner (Kiawah GC Riedstadt) mit Rang zehn die besten deutschen Platzierungen.
Über drei Tage trat das deutsche Team von Bundestrainer Sebastian Rühl im Oslo GK sowohl in der Einzel- als auch Teamwertung an. Paula Kirner, Celina Sattelkau (GC St. Leon-Rot), Laurenz Schiergen und Patrick Schmücking (Wiesbadener GC) hatten am ersten Tag noch einige Probleme mit dem Platz im Norden der norwegischen Hauptstadt, steigerten sich aber von Tag zu Tag. Nach Platz 15 zum Start, kletterte man auf Position neun an Tag zwei und beendete das Turnier schließlich als Achter in der Teamwertung. Mit 653 Schlägen fehlten am Ende nur zehn Schläge auf die Medaillenränge. Diese sicherten sich England (636 Schläge) vor den gastgebenden Norwegern (641) und Italien (643).
„Ich bin mit diesem Turnier total zufrieden, in der Einzel- wie auch in der Teamwertung. Es hätte natürlich noch besser laufen können, aber wir haben eine gute Leistung gezeigt“, zieht die 15-jährige Kirner ein positives Fazit. „Für mich war es das erste Mal, dass ich mich international so vergleichen konnte und gleichzeitig für Deutschland aufteen durfte“, sagte die amtierende Deutsche Lochspielmeisterin, die mit 221 Schlägen Zehnte wurde. Celina Sattelkau (223) wurde mit nur zwei Schlägen mehr 17. Den Sieg sicherte sich die Engländerin Lily-May Humphreys (214).

In der Einzelwertung der Jungen kam der 15-jährige Schiergen nach einer abschließenden 68er-Runde, der zweitbesten Runde des Finaltages, und insgesamt 212 Schlägen auf Platz acht. Patrick Schmücking (221) steigerte sich ebenfalls und wurde im Endklassement 24. Gold ging an Bård Bjørnevik Skogen aus Norwegen (206).

Deutsche Damen bei Einzel-EM ohne Medaillen

Bei der zeitgleich in der Schweiz stattfindenden Einzel-Europameisterschaft der Damen konnten die deutschen Starterinnen nicht ins Medaillenrennen eingreifen. Mit je einem Endergebnis von 292 Schlägen landeten Leonie Harm (GC St. Leon-Rot) und Laura Fünfstück (GC Neuhof) als beste Deutsche auf dem geteilten 31. Platz. Fünfstück zeigte sich dennoch zufrieden mit dieser EM: „Ich habe an allen Tagen super solide gespielt, aber einfach zu wenig gelocht, um vorne mitzuspielen. Teilweise bin ich aus einer Birdie-Situation aus zwei bis vier Metern Entfernung mit einem Bogey vom Grün gegangen. Das war mitunter echt frustrierend, aber ansonsten gab es in meinem Spiel vieles, was positiv war.“

Den Sieg sicherte sich die Französin Agathe Laisne mit 280 Schlägen und einem Schlag Vorsprung auf Albane Valenzuela aus der Schweiz (281). Die Weltranglistendritte hatte zuvor bei ihrer Heim-EM dominiert und war mit acht Schlägen Vorsprung in die Finalrunde gestartet. Mit einer 76 zum Abschluss gab sie die Führung aber noch ab. Bronze ging an Morgane Metraux (282), ebenfalls aus der Schweiz.

Golf Team Germany

Das erst seit 2013 bestehende Golf Team Germany umfasst die besten Golfspieler Deutschlands. Als Teil der Vision Gold, das Leitbild und Leistungssportprogramm des DGV bis 2020, kämpfen Amateure und Tourspieler erstmals gemeinsam für ein Ziel: Sie wollen eine Medaille bei den Olympischen Spielen gewinnen. Das Golf Team Germany setzt sich aus dem Elite Team, dem National Team und dem Junior Team zusammen und wird von der PGA of Germany unterstützt. Jeweils zwei Damen und zwei Herren werden vom DGV dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zur Nominierung für die Olympischen Spiele vorgeschlagen. Das Elite Team Germany umfasst Spieler mit einer kurzfristigen Olympiaperspektive. Das National Team Germany stellt Amateure bis maximal 23 Jahre mit aktueller EM- und WM-Perspektive sowie Tourspieler mit mittelfristiger Perspektive auf eine Teilnahme bei den Olympischen Spielen. Für das Junior Team werden Amateure bis 18 Jahre nominiert, die eine langfristige Olympiaperspektive und eine kurz- bis mittelfristige EM- und WM-Perspektive besitzen.


Weitere Informationen zu aktuellen Turnieren, Spielerprofile und Hintergrundgeschichten stehen unter www.golfteamgermany.de zur Verfügung.


PRESSE-KONTAKT:
DEUTSCHER  GOLF  VERBAND  e.V.
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Was die anderen Hochbegabten anders machen – ein Beispiel aus der Wirtschaft für die Politik


Foto: Ralf Voigt


Man erkennt sie.

Es sind die kleinen Einsteins, die Picassos und die Mozarts. Sie lesen schon mit sechs Jahren „The New York Times“, korrespondieren mit fünf Jahren in Mandarin und spielen mit vier Jahren die Spatzenmesse in C-Dur. Später studieren sie dann bereits mit 14 an einer Uni und werden jüngster Professor oder jüngste Professorin.

Man kennt sie.

Dann gibt es noch die anderen.

Ihre Begabung ist nicht so offensichtlich. Oder: offensichtlich nur für Eingeweihte. Für Kennerinnen und Kenner. Wahrscheinlich stehen sie nicht in einem Labor. Ob sie mit dem Pinsel umgehen können? Seien Sie tapfer: Wohl eher nicht so. Ob sie eine Stradivari zu schätzen wissen? Hm.

Und doch haben sie ihre Begabung. Erkennbar wie gesagt fast nur für Eingeweihte.

Ein Beispiel: Ich war Mitglied in einem Verband, der das Wort „Wirtschaft“ in seinem Namen trägt. Es ging um ein Thema, das alle Menschen bewegt. Wirklich alle. Wirklich jeden. Es ging um Politik. Und um den Anlauf zu einem neuen Gesetz. Man diskutierte. Und fragte sich, wie man denn überzeugend argumentieren könnte.

Ich erwähnte den Gedanken einer Befragung. Sie kennen das: In jeder grösseren Stadt stehen diese Interviewer auf der grossen Einkaufsstrasse und wollen wissen, welche Zahnpasta, welches Waschmittel, welche Automarke Sie bevorzugen. Strasseninterviews nennen wir das. Wir, das sind meine Kolleg*innen aus der Marktforschung und ich. Ich hatte damals ein Institut für Markt- und Kommunikationsforschung. Unsere Klienten aus der Politik und Wirtschaft waren bekannt und angesehen und wir waren stolz darauf, für sie forschen zu dürfen.

In meinem Verband war das bekannt.

Ja. Sagte man: Eine Befragung auf der Strasse ist ein überzeugendes Argument. Wir – wer auch immer „wir“ sein sollte – wir stellen uns auf die Strasse und befragen die Menschen. Und dann geben wir – und das war der Sinn der Sache – das Ergebnis an den OB der Stadt. Einer von meinen Kollegen im Verband meinte dann: Ob wir wohl 50 Menschen dazu bewegen können, mit uns zu reden?

Wie, sagte ich: 50 Menschen?

Ja. Sagten die anderen. 50 Menschen wäre eine tolle Sache.

Klar sind 50 Menschen eine tolle Sache. Aber: Wie wollen wir einen OB mit den Stimmen von 50 Menschen motivieren, ein neues Gesetz in Gang zu bringen? Nach einer halben Stunde hatte man sich auf 100 Menschen geeinigt. Mit dem Zusatz: Ob wir das wohl schaffen werden?

Warum so zaghaft?

Die Jungs und Mädels, die hier zusammen sassen, waren die Menschen, die täglich über Millionen entschieden. Ihre Denkweisen waren nicht 100 oder 1.000. Es waren 1.000.000 und mehr!

Mir war klar, dass ich meine lieben Kolleginnen und Kollegen jetzt schockieren musste. Nicht weil ich Schocks mag – aber ich musste ihnen schon sagen, wie so etwas in der Realität funktioniert. Dass man an den verantwortlichen Stellen – sorry – 100 Menschen als Beweis nicht gelten lassen wird. Man wird schmunzeln und zur Tagesordnung übergehen.

Noch bevor ich den Gedanken: „Wie sag‘ ich es das denn jetzt?“ zu einem Satz modellieren konnte, war es raus:

1.000 INTERVIEWS!
1.000 Interviews?

Das Entsetzen war gross. Nur unser Präsident war begeistert. Und dann ging das los, was zumeist los geht, wenn ein Hochbegabter – eine Hochbegabte – eine Idee und einen Weg vor Augen hat: GEHT NICHT! FUNKTIONIERT NICHT! SCHAFFEN WIR NICHT! WIR SIND DOCH NICHT VERRÜCKT! WER SOLL DAS DENN ALLES ZAHLEN?

Ich hörte mir das eine Stunde an, während ich das Konzept schrieb, die Umsetzung des Konzepts plante und einen Entwurf für den Fragebogen entwarf. Unser Präsident hatte mich aus den Augenwinkeln beobachtet und rief mich auf – nach vorne zu kommen und die Einzelheiten zu präsentieren. Gesagt. Getan.
Wir fanden über 50 Mitglieder aus dem Wirtschafts-Verband, die mitmachten. Manager*innen, die ich mit meinem Team für diesen Einsatz schulte. Es waren wohl die Interviewer*innen mit den höchsten Stundenlöhnen, die hier und heute ehrenamtlich auf die Strasse gingen und sehr mutig die Menschen nach ihrer Meinung befragten.

Um Mitternacht hatten wir 1.037 Interviews geschafft. Alle von meinen Forscherkollegen und mir kontrolliert. Alle perfekt. Es war ein harter Job – aber selten habe ich ein Team von fast 100 „Mitarbeiter*innen“ so begeistert arbeiten gesehen.

Am nächsten Morgen wurde noch einmal kontrolliert. Und dann gingen die Fragebögen ins Rechenzentrum zur Uni. Ich schrieb dazu einen Bericht für die Präsentation. Mein Team zeigte einen bewundernswerten Einsatz. Und so konnte ich meiner Assistentin auch nicht die Bitte abschlagen, die Ergebnisse beim OB präsentieren zu dürfen.

Der OB schien sehr zufrieden. Und so wanderten unsere Ergebnisse weiter „nach oben“. Und so wurde aus unserer Idee der Beweis, dass die Menschen diese Verbesserung ihres Alltags wirklich wollten.

Schliesslich wurde aus dem Beweis ein Gesetz in Deutschland, das jedem Menschen den Alltag etwas besser macht. Zur Freude der Menschen.
Nein, so faszinierend wie ein Picasso ist dieses Gesetz nicht.

Aber es erleichtert seitdem allen Menschen ihr Leben. Und das Tag für Tag in Deutschland.

Wenn Sie Unternehmer*in sind: Gründen Sie einen Think Tank mit Ihren Hochbegabten und allen, die mutig sind und gross denken und handeln können. Dann sind Sie nicht nur Ihre Probleme los. Sie haben auch die Chance, die Welt ein bisschen besser machen zu können.

Was sagte John F. Kennedy in seiner Antrittsrede am 20. Januar 1961 in Washington, D.C.:

„Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann - fragt, was ihr für euer Land tun könnt (…) fragt, was wir gemeinsam tun können für die Freiheit des Menschen.“[1]

Lilli Cremer-Altgeld
Mobil 0049 1575 5167 001